Gabriel Sinclair/Kaden Sinclair
Es schien sich jeden Tag so unendlich viel zu ändern plötzlich. Auch, wie Gabriels erste Reaktion bei der plötzlichen Umarmung nicht war ihn wegzudrücken, sondern.. sich umzusehen, ob sie irgendwo jemand sehen und einen falschen Eindruck bekommen könnte, war.. neu. Wie er stotternd mit einem "O-Oh- W-Warte- Nicht- Nicht hier-!" eigentlich vor sich selbst schon zugab, dass er sich dieser Nähe nicht annähernd so sehr verschloss gegenüber, wie er es eigentlich.. wollte? Sollte?
Er wusste es selbst nicht, als er errötend langsam seine Arme zögerlich auf Seans Rücken legte und es sich anfühlte, als würde er innerlich explodieren, als sie einander so hielten und Sean-.. Gabriel musste verrückt sein, dass er bei der Umarmung und den Worten trotzdem dachte, dass er es sich sicher EINBILDETE, dass Sean auch IHN meinte. Dass Sean auch etwas an IHM lag. Dass es eben nicht NUR um Kaden ging.
..Offensichtlich war Gabriel nicht mehr daran gewöhnt, dass jemand ihn mochte-
Oder.. ihn aufzog.
"Aber du... weißt ja jetzt, dass du nicht alleine bist. also selbst wenn dein Junge dir langsam so fern vorkommt... ich bin noch da. Ich bin zwar nur der komische leibliche Vater deines Sohnes, der seinen Spaß dabei hat dich zum blushen zu bringen, aber hey~ Hier bin ich~" - "Ich-! Ich 'blushe' nicht, das- S-Sei ja still!", schmollte er verlegen, während er Seans Hand aus seinem Gesicht drückte und.. testend sich selbst danach eine freie Hand etwas auf die Wangen legte nur um zu spüren, dass er wirklich rot war wie ein Idiot. WIEDER!.. Gott, Sean musste ihn für einen völligen.. Idioten halten. Aber statt dem.. hielt er ihn.. für einen großartigen Vater.
"[...] Denn er ruft mich gern mal an um mir zu sagen das sein Dad ihm mal wieder mit Hausarrest droht für die unsinnigsten Gründe, oder das er das halbe Haus putzt obwohl ich gesagt habe er soll sich ausruhen! Mister Sinclair! Darüber sollten wir definitiv noch ein ernstes Wörtchen reden!" - "W-Was-! Er erzählt dir-?! I-Irgendwer MUSS es doch tun!!"
Für einen großartigen Vater mit einem Sohn, der ihn verpetzte, man glaubte es kaum. Aber eigentlich war das alles.. kaum zu glauben. Wie Gabriel selbst noch so nahe an Sean blieb. Wie er zwar sich keine zweite Umarmung holte, aber definitiv noch.. eine.. Weile blieb, bevor er mit einem "Ich muss.. jetzt wirklich weiter arbeiten... aber-.. ich meine- Sie.. Sie wissen.. wie Sie mich erreichen." sich verabschiedete. Gefühlt wie ein verlegener Teeny nach dem ersten Date, hob er ein wenig den Pager, ging zur Tür, drehte sich noch einmal mit einem "Oh, und-und danke! Für.. das Essen. Meine ich.." und ließ alles andere ruhen. Sie hatten sich beide entschuldigt und ihnen war.. BEIDEN.. 'das hier'.. wichtig. Das waren erst einmal genug Schritte.. DACHTE ER.
Dachte er so lange, bis der Arbeitstag mit kleinen Zwischenbesuchen bei Sean vorbei ging und Gabriel selbst nicht glauben konnte, was er sah, als er seine letzten Akten an der Anmeldung abgab.
Er sah Sean. Sean, den er mit einem "S-Sie sind noch hier?!" sichtlich überrascht ansah, weil er eben geglaubt hatte, dass er.. naja- halt früher ging als GABRIEL.. Zum Leitwesen von Kaden, der definitiv nicht damit rechnete, als er zuhause eben Taylor hatte..
"Darum... ging es in der 3-Dates-Regel?" - "Ich dachte..?" - "Komm mal her, lass mich mal deine Nase angucken..."
Und auch wenn Kaden mit einem "Ist nicht so schlimm~!" abwinken wollte, wurde er 'untersucht' und.. naja.. zurück zum Thema seines Dads geschoben.
"Dein Dad.. mag mich nicht besonders, mhm?" - "Oh-! D-Doch doch, sicher! Er weiß, du meinst es nur gut, er ist nur-.. Ihr seid nur.. sehr...... verschieden..", versuchte er es etwas zu retten, weil Kaden sich selbst gar nicht vorstellen konnte, dass Gabriel Taylor wirklich nicht mögen könnte, aber.. irgendwie hatte Taylor auch recht, huh? Schwänzen und.. die Kuss-Geschichte.. Das waren vielleicht nicht der beste Start, aber..
"Ich bin mir sicher.. ihr werdet noch warm miteinander.."
Und das meinte er genau so, wie er es sagte. Gabriel tat sich eben schwer- Er tat sich auch bei Sean schwer! Er brauchte nur.. Zeit. Und naja- Im Idealfall vergaß Taylor ihn jetzt nicht zufällig im Regen vor einem Date oder so.....
"Und was wäre ich für ein Date, wenn ich nicht gucken würde ob du dir nicht vielleicht doch weh getan hast? Nudeln sind gefährlich, okey?" - "Ahhh, oh neeein, protect meee! Hahaha..!" - "Weißt du, du kannst mich auch fragen wenn du was brauchst! Wozu hast du denn jetzt einen großen Freund, mhm?"
.........................BADUMM-BADUMM
".........H-............... Huh..?"
Einen.. großen..? Er hatte jetzt-... Taylor war jetzt-... O-Oh Gott, war das direkt dabei, wenn man mit wem ausging?!... O-Oh Gott, hatte er Taylor gebeten seinen FREUND zu verheimlichen fürs Erste?! Oh Gott, sein Dad würde ihn umbringen- Ohhh Gott.
Also ja, egal wie verlegen Taylor irgendwie zurück ruderte, Kaden war schon tiiiiiief in den Gedanken drin und reagierte nur sehr instinktiv, als er etwas plötzlich nach Taylors Hand griff und..
"J-Ja!... Also-.. I.. Ich meine, wenn ich.. an etwas nicht rankomme.. frag.. ich nächstes Mal.... meinen.. meinen großen.. Freund.." BADUMM-BADUMM-BADUMM "Und wenn du an.. keine Ahnung.. irgendwas kleines hinter einer.. Sofalücke.. oder so.. nicht rankommst...... d-dann fragst du.. deinen.. deinen kleinen..... Freund......."
Und ohne, dass sie es genau aussprachen oder einander richtig fragten.. waren sie wohl jetzt einfach irgendwie.. der Freund des jeweils anderen. Das gehörte zum Daten wohl für sie einfach direkt dazu jetzt und Kaden hörte innerlich schon, wie er Hausarrest bekam, aber hier und jetzt war das völlig egal, als er so errötet zu Taylor aufsah und.. seine Hand aufgeregt losließ mit einem "I-Ich schneide die Tomaten!" und der Abend so von statten ging.
Sie machten Essen zusammen, Kaden erzählte Taylor, wie Sean mit Kartoffeln seinen ersten Versuch gerettet hatte.. Sie stellten das Besteck danach nur in die Spüle um hoch zu gehen in Kadens Zimmer und Hausaufgaben zu machen.. Sehr.. nahe.. nebeneinander auf dem Bett liegend.. und einander helfend.. und.. sich definitiv ab und zu verlegen einfach nur etwas verknallt schmunzelnd ansehend..
Und vor allem noch nicht ahnend, wie bald Kaden panisch Taylor versuchen würde aus dem Haus zu schummeln. Denn ER dachte, er hatte noch genug Zeit, wenn Taylor in einer halben Stunde mit ihm aufräumte und danach ging. Dass Gabriel nicht unbedingt erfahren musste, dass Taylor direkt da gewesen war mit dessen Sachen, die er im Trockner vergaß ehrlich gesagt.
Ja..... nein, da rechnete er eben wirklich nicht mit Sean, der sich kaum nehmen ließ Gabriel mitzunehmen nachzuhause, wenn er sowieso da war und wusste, dass Gabriel bald Feierabend hatte......